Ein Flügel – Die Vorgeschichte

Nein, es ist kein Klavier, deshalb funktioniert der bekannte Loriot-Sketch hier auch nicht so richtig 🙂

Das war vielleicht eine Überraschung, als das „Playable Lego Piano“ 2018 bei LEGO IDEAS erschien. Ich habe sofort dafür gestimmt und sehr gehofft, dass es ein Set wird.

Nach gut einem halben Jahr waren die 10.000 Stimmen zusammen und ein weiteres dreiviertel Jahr später, nach dem zweiten Review, hatte es mein absolutes Wunschset dann geschafft und sollte realisiert werden.

Nun hieß es warten und hoffen, das LEGO es auf gute Art und Weise umsetzt. Und das war keineswegs selbstverständlich. Der Entwurf war mit fast 2800 Teilen recht groß und es hätte durchaus sein können, dass LEGO sich hier lediglich inspirieren lässt und ein kleines Set daraus macht.

Was soll ich sagen – meine persönlichen Erwartungen wurde übertroffen. Ich weiß, dass es eine Menge geunke zum Thema Powered Up und Handyintegration gibt. Ich für meinen Teil finde es großartig.

#21323 LEGO IDEAS Konzertflügel (Piano)

Der Bau

Das Bauen war schlicht und einfach toll. Auch wenn einige Arbeitsschritte, wie das Bauen der Tasten sich mehrfach wiederholt haben, ist bei mir niemals Langeweile aufgekommen (schon gar nicht, wenn man nebenbei den Stonewars-Podcast hört).

Solche großen Sets baue ich i.d.R. nicht am Stück, sondern ich verteile den Spaß auf mehrere Bauaktionen. Hier habe ich mich aber tatsächlich nur wenige Male hingesetzt. Das lag zum einen an der verfügbaren Zeit (Urlaub) aber auch am Flow, der hier ganz schnell aufgekommen ist.

Sobald es an den sichtbaren Außenteil ging habe ich mir wie schon beim Batmobil dünne Stoffhandschuhe angezogen, um die Zahl der Fingerabdrücke zu reduzieren.

Features

Das meiner Meinung nach größte Feature des Pianos ist die unglaublich gute Nachbildung der Mechanik. Die Tasten, die Hämmerchen, die Dämpfer – alles wirkt, als hätte der Designer wirklich Ahnung von der Materie.

Der Tastendeckel lässt sich öffnen und schließen. Zudem ist es möglich durch einfaches Herausziehen von zwei kurzen Technikstangen, den Deckel zu lösen und zu entfernen. Das gibt den Blick auf das Innenleben der Klaviatur frei und diese kann herausgezogen werden. Das ist großartig, um Interessierten die Technik zu zeigen.

Wie der Tastendeckel lässt sich auch der – wie beim echten Flügel – geteilte große Deckel öffnen und schließen. Geöffnet bietet er einen tollen Blick in den Innenraum des Pianos mit den Dämpfern, dem Rahmen und den Seiten.

Von den drei Pedalen ist leider nur der rechte, zum Heben der Dämpfer funktionell, die anderen beiden sind Attrappen.

Der Klangkörper lässt sich an der Seite öffnen. So bekommt man Zugang zum Powered Up – Modul. Und damit sind wir auch schon beim Thema Musik. Ja man kann mit dem Piano Musik machen. Das macht Spaß, geht allerdings nur sehr eingeschränkt. In der App gibt es zwei Modi: Spielen und Anhören. Bei ersterem kann aus einer Liste von 5 Songs gewählt werden:

  1. Für Elise von Ludwig van Beethoven
  2. Twinkle, Twinkle, Little Star (Morgen kommt der Weihnachtsmann)
  3. Happy Birthday to You
  4. Jingle Bells
  5. We wish you a Merry Christmas

Dabei wird bei jedem Tastendruck (egal welche Taste) der nächste Ton des Stückes gespielt. Das geht leider nicht anders, da im Piano nur ein einziger Sensor steckt. So wird nur erkannt dass, aber nicht welche Taste gedrückt wurde. Man kann hier also bestenfalls den Rhythmus beeinflussen.

Beim Anhören wird eines der 10 Lieder:

  1. Playday von Donny Chen, dem IDEAS-Fandesigner des Pianos
  2. Prelude in C Dur von Johann Sebastian Bach
  3. Passacaille für Klavier von Georg Friedrich Händel
  4. Mondscheinsonate von Ludwig van Beethoven
  5. Widmung von Franz Liszt
  6. Clair de Lune von Claude Debussy
  7. Der Entertainer von Scott Joplin
  8. Happy Birthday to You
  9. Jingle Bells
  10. We Wish You a Merry Christmas

abgespielt, während eine Nockenwelle die Tasten betätigt (immer die gleichen).

Für mich ist der Powered Up Teil und die App ein nettes Nice-to-have, dass ich wohl eher selten benutzen werde, dass aber Spaß gemacht hat, ausprobiert zu werden.

Kritikpunkte

Neben den ganzen großartigen Dingen, die der LEGO IDEAS Konzertflügel mit sich gebracht hat gibt es aber auch ein paar negative Punkte.

Zum Ersten ist da die Nockenwelle, die beim Zurückdrehen auf die Anfangsposition leider etwas zu weit dreht. Das sorgt dafür, dass die Tasten nicht exakt in einer Höhe liegen sondern einige ein wenig gedrückt sind. Mit einer kleinen Modifikation, dem Einbau einer 1×1-Platte konnte ich das Problem fast beheben.

Richtig schlimm finde ich, dass die Noten in der App nicht stimmen. Das, was auf dem Handybildschirm als Notenbild dargestellt wird und sowohl beim Spielen wie auch beim Anhören durchläuft, hat nichts, aber auch gar nichts mit dem jeweiligen Stück zu tun. Also nicht nur, dass die falsche gerade gespielte Note angezeigt hat, das Notenbild an sich ist einfach nicht das des gewählten Stückes. SCHADE!

Beide Punkte sind für mich persönlich nicht von großer Bedeutung, da mich ohnehin mehr die Mechanik und natürlich die tolle Optik des Pianos interessieren

Galerie – Photoshooting

Bevor es ans Fazit und die Baubilder geht, gibt es erst einmal einige höherwertige Photos vom fertigen Piano und einigen seiner Details.

Fazit

Das LEGO IDEAS Grand Piano ist das mit Abstand coolste Set, dass ich bisher von LEGO erstanden und gebaut habe!

  • Die Box ist toll!
  • Der Aufbau war toll.
  • Die Details sind toll.
  • Die Funktionen sind toll.
  • Es gibt keine Sticker.
  • Und das Endergebnis sieht traumhaft aus.

Einzig die beiden Kritikpunkte haben die Freude ein wenig gemindert. Da ich das Piano aber ja nicht wegen der Powered Up Features gekauft habe sind sie zu verschmerzen.

Auf meinem echten Klavier hat das LEGO Piano einen würdigen Platz gefunden.

Setdetails

Set-Nummer:21323
Bezeichnung:IDEAS Konzertflügel (Grand Piano)
Erscheinungsjahr:2020
Teile:3662
Serie:LEGO IDEAS
Anleitung:LEGO
Link:LEGO-Shop, Brickset

Galerie – Der Aufbau

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